Samstag, 6. Juli 2013

Warum man auf ein privates Leben nicht verzichten soll

In den letzten zwei Jahren hat sich mein Leben nur auf Studieren und Arbeiten beschränkt. Und ab und zu auch Reisen um den Kopf zu reinigen. Sonst nichts. Immer wenn mich jemand gefragt hat, ob ich einen Freund habe, habe ich geantwortet, dass ich doch keinen brauche, ich habe ja genung vom Sex und wäre blöd es noch nach der Arbeit umsonst zu treiben. Die Nachwirking dieser Einstellung könnte man da schon länger lesen. Ich bin fast zusammengebrochen, weil ich in der Arbeit nicht das bekommen habe, was jeder Mensch braucht. Die Lebensenergie ist knapp geworden und da ich keine andere Menschen gekannt habe, als die die ich in der Arbeit getroffen habe, habe ich dort nach jemandem gesucht, der mich psychisch wieder aufbauen würde. Da ist der Abstand verloren gegangen, was die Gäste natürlich gerne genutzt haben. Jeder möchte gerne das Geld sparen. Das was man braucht bekommt man von denen aber nicht und im Endeffekt macht man alles nur noch schlimmer. Erst jetzt, wenn ich mit dem Adam geschlafen habe, ist das alles plötzlich so sehr klar. Inerhalb von den letzten zwei Jahren ist er erst der zweite Mann, der mit meiner Arbeit nichts zu tun hat und mit dem ich es ganz freiwilling und umsonst gemacht habe. Das was ich dabei gefühlt habe, habe ich auch genauso lange nicht mehr gefühlt. Plötzlich fand ich das gar nicht blöd, weil kein Geld der Welt könnte diese Gefühle ersetzen. Da hab ich dann natürlich auch nachdenken müssen, warum ich sowas noch nie in der Arbeit erlebt habe. Und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es dort auch gar nicht möglich ist. Den Adam habe ich schon seit einiger Zeit gekannt und obwohl ich zuerst gar nicht gedacht hätte, dass wir zwei je was zusammen haben könnten, irgendwas hat sich da langsam entwickelt, was dann ganz extrem eskaliert hat, wenn wir uns zum ersten mal berührt haben. Diese Entwicklungsphase hat man mit einem Kunden aber nicht. Da fangt man halt gleich mit dem Sex an, was auch ganz angenehm und geil sein kann, doch man sehnt sich nicht wirklich danach, weil man sich nicht kennt. Der Grund ist immer das Geld, egal wie scharf er ist. Solche “Beziehung” ist gleich am Anfang verkrüpplet worden und meine Meinung nach kann man dann kaum noch die Sehnsucht ins Spiel bringen. Die ist ein für alle Mal verloren.

Jetzt sehe ich ein wie wichtig es ist auch ein privates Leben zu führen, um in dieser Gewerbe geistlich und gefühlsmäßig gesund zu bleiben. Darauf werde ich jetzt arbeiten.

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