Samstag, 17. November 2012

Ein wildes Wochenende

Ich hätte nie geglaubt, dass es möglich ist, von Freitag bis zum Dienstag Nachmittag nur mit fünf Stunden schlaf zu überleben. Ich hab es überlebt!

Am Samstag hat mich Michael gebucht. Cool, den habe ich schon so lange nicht gesehen. Er bleibt zwei Stunden, die meiste Zeit will er nur reden und danach kriege ich noch 200 Trinkgeld. Wenn ich das erste mal mit ihm war, musste ich mich sehr beherrschen um nicht zu lachen. Ein Mann der Damenunterwäsche trägt und nicht schwul ist?! Aber man gewöhnt sich an vieles, heute kommt mir das nicht mehr vor.

Er war so glücklich mich zu sehen. Warum bist du dann so lange nicht gekommen? Er hat gedacht, dass ich abgereist bin. Für immer. Eh? Ich war doch nur ein paar Wochen in Urlaub. Ich habe mein Visum verlängert und werde jetzt noch ein paar Jahre bleiben. Er ist voll begeistert das zu hören. Und ich bin froh, dass meine Stammgäste endlich mal wieder merken, dass ich zurück bin.

Später war ich mit einem neuen. Wir haben etwas inhaliert, keine Ahnung was, aber das war der Grund, warum ich nach der Arbeit gar nicht schlafen konnte. Sowas sicher nie wieder! Er wollte dass ich mal Kostüme anziehe. Also habe ich mich zum ersten mal in meinen neuen Kostümen gesehen und ich war total begeistert! Würde mich gleich selber bum... Und die Geschichten die wir uns ausgedacht haben! Das war sicher eine vor den geilsten Buchungen die ich je gehabt habe.

Dann zwei Stunden mit einem anderen, ich war sehr überrascht, dass er mich gebucht hat, sein Gesichtsausdruck war nicht gerade freundlich. Aber es war ok, wir haben Spass gehabt. Zum Schluss wollte er sogar noch eine halbe Stunde verlängern. Weiß ich nicht warum, keiner von uns hat sicher geglaubt, das ein drittes mal bei ihm möglich war. An der Kassa habe ich aber erfahren, dass auf mich jemand wartet und will gleich zwei Stunden buchen. Kein Problem, wir sind fertig! Der Gast konnte das zwar nicht so ganz glauben, dass ich mich jetzt ernsthaft von ihm verabschiede, war aber eh erleichtert, dass er endlich schlafen gehen kann.

Ich war so neugierig wer da auf mich wartet. Der Martin? So spät? Sicher nicht! Ich habe die Tür aufgemacht und dort ist er gesessen. Charly! Er hat mich sofort in die Arme genommen und sagte er hat mich vermisst. Charly ist in meinem Alter, sehr schön, breite Schultern, sehr g´scheit. Ich mag ihn wirklich sehr und wenn er öfters kommen würde, wahrscheinlich wäre er mein Liebling und nicht der Martin. Aber leider, Charly arbeitet weit weg irgendwo in der Wüste und in die Zivilisation kommt er nur selten. Die Zeit mit ihm vergeht viel zu schnell. Er hat tief in meine Augen geschaut und sagte dass ich meine Arbeit wirklich professionell mache. Dass ich ihm das Gefühl gebe, dass ich gern mit ihm zusammen bin und dass ich es genieße. Ach du dummi, ich bin doch gern mit dir zusammen! Aber nein, er kann das nicht glauben, ich bin doch eine ausgezeichnete Schauspielerin.

Am Sontag hat Christian aufgehört mich zu bestrafen. Er hat mich jetzt sehr lange nicht gebucht, wahrscheinlich als Strafe dafür, dass ich ihn nicht draußen treffen wollte. Hat gleich drei Stunden mit mir verbracht, mir viele Komplimente gemacht und mit mir das erstemal seit dem er mich trifft auch geschlafen. Es fühlt sich angeblich wunderbar an. Ach wirklich? Und ich kann mich nicht mal erinnern, dass wir das noch nie gemacht haben. Warum? Was sonst haben wir dann gemacht?

Nach dem Wochenende war ich erledigt! In der Schule habe ich fast geschlafen und habe gebeten, dass mich heute Abend in der Arbeit niemand bucht, so dass ich zumindest ein bischen schlafen kann, bevor ich wieder zur Schule gehe. Andere Lösung wäre, wenn jemand was mitbringen würde was mich aufwecken würde. Eine Party am Montag? Sehr unwahrscheinlich.

Aber es funktioniert halt so, dass wenn man nicht arbeiten will, hat man die meisten Buchungen. Um sechs in der früh habe ich gedacht jetzt lege ich mich endlich hin, ist aber wieder jemand gekommen. Ich bin hingegangen mich vorzustellen, eigentlich wollte ich sehr desinteressiert ausschauen und sofort wieder abhauen. Er hat mich aber aufgehalten, ob ich sein Armband zumachen kann? "Wie war deine Nacht?" hat er mich gefragt. OMG, er schaut aus wie Jesus. "Schau ich bin sehr müde, ich will eigentlich gar nichts mehr machen." "Wirklich? Das ist schade, du gefällst mir." "Hm." "Machst du Party?" Ach jetzt kappiere ich das, Jesus ist da um mich zu retten! "Ok, gehen wir!" aber nicht länger als zwei Stunden, dann muss ich zur Schule. "Wie lange willst du bleiben" frage ich ihn am Zimmer. "Zwei Stunden?" fragt er. "Ausgezeichnet!"

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